GASTBEITRAG eines Einwohners
Der Landesvorsitzender der NPD in Thüringen Tobias Kammler instrumentaliserte eine Auseinandersetzung im “Bingo” in Untersuhl und rief zu einer fremdenfeindlichen Aktion in Gerstungen im Ortsteil Untersuhl auf. Der NPD-Aufmarsch fand am 14. Oktober 2015 statt. Die Veranstaltung der NPD war Teil einer Reihe von Aufmärschen in dieser Woche in der Wartburg-Region an Orten, wo sich unzulässige Pauschalierungen in gefährlicher Manier gut als braunes, geistiges Futter unter “besorgte Bürger” streuen ließen. Hier mein Erlebnisbericht.
GERSTUNGEN IN BRAUNEN FARBEN
Die gute Nachricht: Der Bürgermeister befand sich zu Beginn des NPD-Aufmarsches auf Seiten der Gegen-Demonstration “Gerstungen bleibt bunt”. Na ja — jedenfalls stand er da zu Beginn.
Die schlechte Nachricht: Die Bürgerwehr-Führung Gerstungens zeigte Flagge für Nazis — der NPD — wie von der Gründung an geplant. Sind sie der neue “Saalschutz” der vulgären Nationalisten der rechtsradikalen Szene der Werra-Region?
Der harte Kern direkt vor den Rednern — ca. 50 Teilnehmer demonstrierten klare Zustimmung. Unter ihnen der Ex-NPD-Chef des Wartburgkreises, bekennender Bürgerwehr-Protagonist, der noch vor Monaten der deutschen Presse verkaufte, er würde nicht mehr zur NPD gehören. Etwas abseits der NPD-Demo. vielleicht 100 “Beobachter”. Waren sie dabei, sich ihre Stimmung und Meinung von Demagogen verkaufen zu lassen? Weitere Gerstunger an diesem Abend mitten unter den Nazis — u.a. ein ehemaliger Polit der Grenztruppen.
Sie krochen den Protagonisten menschenfeindlicher Stimmungsmache und Verkündern eines neuen Faschismus förmlich zu Kreuze mit ihrem Applaus.
Verfassungsfeindliche und neu-rechte Parolen ertönten in den Reden. Ein gesellschaftlich sehr anerkanntes und humanistisch geprägtes Gemeinderatsmitglied — Harry Weghenkel — wurde über einen langen Redezeitraum vom Thüringer Ober-Nazi in schlimmster Rufmord-Manier öffentlich gebrandmarkt. Immer wieder und immer wieder — erfundene, herbeigeholte, leicht einprägsame Lügen — einfach Nichts als Lügen. Ich war sprachlos und wollte nicht glauben, was meine Augen sehen, meine Ohren hören.
Was unterscheidet Menschlichkeit verteidigende Rebellen von Braunen Rebellen? Erstere verteidigen die Wahrheit aufrecht bei der Gefahr des eigenen Untergangs. Letztere lügen, was das Zeug hält — nur um ihre Gehirnlosigkeit zu profilieren.
Braune Reden zum NPD-Aufmarsch waren geprägt von bewusst fahrlässiger und volksverhetzender Pauschalierung und radikalem Hass. Sie scheinen saloonfähig zu werden — so wenig stört sich der Staat noch daran.
Polizisten standen nicht überwiegend bei den Rechtsradikalen, um Verfassungsfeindlichkeit zeitnah zu ermitteln bzw. zu unterbinden. Nein — sie standen im Kräfteverhältnis 1:1 bei der Minderheit der Aufrechten, die nicht durch Gewalt, sondern nur durch ihre Anwesenheit Widerstand leisten. Die Widerständler waren offensichtlich Grund genug, einige von ihnen einer besonderen Kontrolle zu unterziehen.
Ein Nazi-Spion mit Kamera ließ sich in sicherer Entfernung zu den Gegendemonstranten blicken und fertigte dilletantische Fotos. Der Bürgerwehr-Chef & Co. posteten schnell und fleißig vermeintliche Erfolgsnachrichten über ihre braunen Gerstunger Mehrheiten. Ihre Schutzstaffel hatte funktioniert.
Sie — Gerstungener Nazis und ihre in Stellung gebrachten Bauern, Heinz und Informanten — sie enttarnten sich an diesem Abend selbst in der Öffentlichkeit. Schande über sie in Anbetracht der Millionen Toten aus Faschismus und Krieg und in Anbetracht des unvorstellbaren Grauens im Nahen Osten und Mittelmeerraum, das Deutschland als Waffen-Export-Weltmeister maßgeblich mit verursachte.
Rechte Protagonisten legen die Saat auch in Gerstungen — ihre in Stellung gebrachten Bauern führen irgendwann die Gewalt aus. Wir erleben das gängige Muster von Führern und vulgären Nationalisten der rechtsradikalen Szene — egal ob Kammlers oder Wieschkes der NPD, Demagogen der AfD oder von “Bürgerwehr” genannten Schutzstaffeln. Das Ergebnis sahen wir jetzt u.a. in Köln. Wie lange schaut Staat noch zu? Wann endlich vereinen sich jegliche antifaschistische Kräfte zu geballter Kraft, ohne der der aufkommender Neo-Faschismus unweigerlich die Kontrolle übernehmen würde?
In dieser Braunen Woche in unserer Wartburg-Region erlebten wir auch etwas Anderes. Bürgermeister und Kirche riefen auf gegen Rechts — NEIN , nicht in Gerstungen, sondern in Barchfeld. Meine Hochachtung nach Barchfeld.
Ich rufe auf: Nicht die geringste Gewalt durch uns — den Vertreter der Menschlichkeit — aber weitere Entlarvung ihrer rechtsextremistischen, rechtsradikalen, fremdenfeindlichen, rassistischen, neo-faschistischen, gehirnlosen Ideen und ihres Zynismus an ethisch-moralischen Grundwerten von Menschen und Religionen.
Ich rufe auf …
- unsere Oberen — geht schonungslos und jetzt gegen sie vor. Verbot allen Erscheinungen der Nazi-Kultur und eines durch die national-sozialistische Szene geförderten Neo-Faschismus.
- unsere Oberen — stellt Euch endlich zeitnah, kompromisslos und effizient den Ursachen von Krieg und Vertreibung, stellt Euch der Realität aus Massenflucht und den Fragen der Menschen hierzulande — Fragen um TTIP, neue Atomwaffen im Lande, widerrechtlicher Massenüberwachung und effizienter Migration von Flüchtlingen mit Nutzen für Alle.
- unsere Oberen — tretet mehr denn je geschlossen in Aktions- und Wahlbündnissen gegen sie auf.
- die BAMF — macht endlich Euren Job — abseits von “liebgewonnenen” Prozedere und falschem Beamtentum.
- Bürgermeister von Ortschaften mit Asylbwerbern — schafft die Stelle eines Migrationsbeauftragten.
- Kirchen und Gewerkschaften — positioniert Euch gegen Rechts — für einen gelebten Humanismus.
Denkt daran — im Interesse eurer Familien und Kinder — das Maß für das, was wir tun, besteht in einer friedlichen Bewältigung aller Anforderungen. Auf alle Fragen wollen wir Antworten finden — wir sind Suchende nach ihnen. NUR — wir dürfen NIE die Linie überschreiten — NIE auch nur einen Gedanken verschwenden nach einer Koalition mit der BRAUNEN PEST.
GENAU DAS SIND WIR UNSEREN NACHFAHREN SCHULDIG.